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MT 77-2
ML 89
RENNEN

Der ML 89

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ML 89, der Name steht für Melkus-Lada 1989. Dieses Rennauto ist der einzige fertiggestellte Prototyp und sollte als Baumuster dienen, für eine neue Rennwagengeneration für die DDR-Sportler, die den doch schon etwas "betagten" MT 77 ablösen sollte.
Das Fahrzeug wurde auf Initiative und unter Regie von Ulli Melkus mit Auftrag und Finanzierung vom IFA-Kombinat Personenkraftwagen Karl-Marx-Stadt von einer Gruppe DDR-Motorsportler -vornehmlich aus Dresden- entwickelt.
So baute z.B. Bernd Kasper die Vorderachskörper, Nils-Holger Wilms die Hinterachse, Frieder Kramer übernahm die Achsgeometrie, Hans-Jürgen Vogel die Lenkung, Henrik Opitz und Stefan Perner das Getriebe, die Stoßdämpfer kamen von Holger Galle, die Zündung von Gerd Bischoffsberger usw. Die Prototypenfertigung übernahmen u.a. Ulli und Peter Melkus, Frank Nutschan und Jens Smollich.
Das Auto entsprach dem damaligen Formel-3-Reglement mit Knautschzonen an den Seiten und den Füßen des Fahrers hinter der Vorderachse. Um das Auto unkompliziert nachbauen zu können, wurde auf das damals in der Formel 3 schon übliche Monocoque verzichtet und wieder auf einen Gitterrohrrahmen mit Glasfaser-Karrosserie zurückgegriffen. Nach zahlreichen Versuchen im Windkanal entschied man sich wiederum für das Heck mit "Kohlenkasten" vom MT 77.
Als Motor wurde von Anfang an der Lada 1600 gewählt, der ab 1986 im Ausland gefahren wurde und ab 1989 auch in der DDR für die Spitzenfahrer obligatorisch wurde. Dazu kam das von Henrik Opitz neu entwickelte Getriebe. Dieses wurde gegenüber den Vorgänger-Modellen MT 77 um 180° gedreht, so daß man zum Wechsel der Übersetzung nicht mehr das Getriebe ausbauen mußte, sondern durch Abschrauben des hinteren Deckels verschiedene Gänge umstecken konnte. Den Bau der Innereien des Getriebes übernahm dann letztendlich Rennfahrerkollege Stefan Perner, da der Bau der aktuell eingesetzten MT-Getriebe bei Henrik Opitz Vorrang haben mußte.

Voller Optimismus ging es zu Testfahrten nach Most und Kielce, die leider -wie auch alle weiteren Fahrten- nicht zur Zufriedenheit ausfielen. Aufgrund eines Konstruktionsfehlers an der Vorderachse funktionierten die vorderen Federbeine nicht wie erwartet, das Auto war schwer beherrschbar. Dieser Fehler an der Achskonstruktion wurde erst beim Wiederaufbau 1999/2000 richtig entdeckt und behoben.

Es blieb bei nur einem Exemplar dieses Autos, zuzüglich einem Ersatzrahmen.

Die ersten Bilder vom ML 89

Die ersten offiziellen Bilder vom ML 89, Fotos: DDR-Presse 1989

Bernd Kasper mit seinem MB 90 Aufgrund der mit dem ML 89 gesammelten Erfahrungen entstand für 1990 ein neuer Prototyp, der ML 90.
Dieser basierte zu 100% auf dem ML 89, sollte aber durch die an ihm gemachten Erfahrungen zahlreiche Verbesserungen erfahren. So wurde die Vorderachse komplett neu konstruiert und der Schwerpunkt des Motors etwas mehr nach unten und nach vorn verlagert, damit das Fahrverhalten ausgewogener wird. Realisiert werden sollte das durch eine von Henrik Opitz entwickelte Trockensumpfschmierung des Motors (wodurch die Ölwanne wegfiel und der Motor tiefer eingebaut werden konnte) und einen diese aufnehmenden Zwischenflansch zwischen Motor und Getriebe.
Leider wurde diese Entwicklung von den politischen Veränderungen in der DDR förmlich überrollt. Der Rahmen wurde im hinteren Bereich "abgeschnitten" und das Fahrzeug mit einem BMW-Motor versehen. Als MB 90 wurden 2 dieser Fahrzeuge noch einige Zeit von Ulli Melkus und Bernd Kasper gefahren, Ullis Auto erwarb nach seinem tragischen Tod Nils-Holger Wilms, der damit noch etliche Jahre in der Formel-Euro fuhr und das Auto heute wieder in der HAIGO einsetzt. Die Reste des ML 90 Prototypen wurden später von Frank Brendecke aufgekauft (auch die Opitz'sche Trockensumpfschmierung) und das Fahrzeug komplettiert, später mit Opel-Motor versehen, in der Formel-Euro eingesetzt.

Das Bild rechts zeigt Bernd Kasper vor seinem MB 90, Foto: Ray Purucker

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